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„Einführung in die Akupunktur aus osteopathischer Betrachtung“: Ein Interview mit Bastian Willig über seinen Ganztageskurs am 13. Oktober in München.
[26.08.2018]Als Begleitprogramm zur diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung der hpO am 13. Oktober wird Referent Bastian Willig einen Ganztageskurs über die „Einführung in die Akupunktur aus osteopathischer Betrachtung“ halten. Wir haben Bastian Willig dazu befragt.
Viele Mitglieder und Nichtmitglieder kennen Bastian von seinen GebüH-Kursen. Einen solchen Kurs wird Bastian bereits am 12. Oktober nachmittags in der hpO-Geschäftstelle halten. Infos und Anmeldung unter „Kursangebote“.
Bastian, du gibst am 13. Oktober einen Ganztageskurs zum Thema „Einführung in die Akupunktur aus osteopathischer Betrachtung“. Was haben Osteopathie und Akupunktur gemein?
Beides ist Heilkunde! Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht viel gemein zu haben scheinen, denn das eine wird mit den Händen praktiziert, das andere mit Nadeln und anderen Hilfsmitteln wie z.B. Moxakraut. In der Akupunktur nadeln wir Leitbahnen und Akupunkte, in der Osteopathie behandeln wir Funktionsstörungen. Aber beide Therapieverfahren können sich sinnvoll ergänzen und genau darum geht es in diesem Kurs.
Was befähigt dich, einen solchen Einführungskurs zu halten?
Ich habe im Jahr 2000 sechs Monate in Xi'an, China gelebt, um Akupunktur an der Quelle zu lernen. Des Weiteren habe ich die Akupunktur AG an der Universität zu Lübeck mitbetreut und war 2013 Mitveranstalter und Dozent der ersten International Summerschool of Acupuncture, in der Medizinstudenten aus aller Welt die Grundlagen der Akupunktur beigebracht werden. Während meines Medizinstudiums habe ich dann noch eine Ausbildung bei der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur gemacht, da das chinesische Zertifikat hier nicht anerkannt wurde. Außerdem habe ich eine umfangreiche Ausbildung in den chinesischen Kampfkünsten Kung Fu und Taiji genossen. Dort wird neben den Bewegungsabläufen auch ein großer Wert auf die Heilkunde gelegt. So können die Akupunkte z.B. genutzt werden, um jemandem gezielt kampfunfähig zu machen oder um ihm wieder auf die Beine zu helfen.
Seit meinem Aufenthalt in China wende ich die traditionelle chinesische Medizin neben der Osteopathie in meiner Praxis an.
Was lernen Teilnehmer in deinem Einführungskurs?
Erst einmal die Grundlagen: Was sind Leitbahnen, welche Bedeutung haben sie, was ist ein Akupunkt, gibt es ein morphologisches Korrelat, wie funktioniert Akupunktur physiologisch? Und natürlich: Was und wo sind die wichtigsten Akupunkte?
Nach der Theorie werden wir viel praktisch machen, denn am Besten kann man Akupunktur „erfahren“. Neben spielerischen Übungen werden die Teilnehmer auch nadeln können und genadelt werden; zumindest diejenigen, die wollen. Man kann auch wunderbar statt der Nadel die Hände benutzen, um Akupunkte zu behandeln, z.B. mit Akupressur oder Tuina (chinesische Massage). Und mit den Händen kennen sich Osteopathen ja bestens aus.
Viele Therapeuten mögen sich für Akupunktur interessieren, aber nur wenige Akupunktur auch erlernen wollen. Was haben die von deinem Einführungskurs?
Mir persönlich ist das „Warum“ immer wichtig. Mit den Grundlagen aus diesem Kurs versteht man die Funktionsweise der Akupunktur und kann somit eine bessere Empfehlung abgeben, ob diese Art der Therapie für den Patienten geeignet ist. Gerade wenn wir mit unseren osteopathischen Techniken bei Patienten nicht weiter kommen, müssen wir Alternativen kennen und weiterempfehlen können.
Du selbst praktizierst Akupunktur neben der Osteopathie. Wie läuft das konkret in deiner Praxis ab? Wann wendest du das eine, wann das andere an?
Das hängt von vielen Faktoren ab. Im Endeffekt ist es immer eine Einzelentscheidung. Wenn Patienten zum Osteopathen gehen, erwarten sie nicht, dass dieser auch nadelt oder Injektionen vornimmt. Ich sehe mich aber auch nicht als Osteopath, sondern als Heilpraktiker. Und gottseidank stehen uns mehrere Heilkundeverfahren zur Auswahl. Osteopathie ist kein Allheilmittel und sie hat ihre Grenzen. Es gehört einfach zu meiner praktischen Erfahrung, dass ich bei manchen Indikationen mehr Erfolg in den Behandlungen habe, wenn ich akupunktiere oder mehrere Techniken gleichzeitig anwende, statt „nur“ osteopathisch zu arbeiten.
Das Wichtigste ist hier die Aufklärung des Patienten. Akupunktur ist viel invasiver als Osteopathie, ich verletze das Gewebe des Patienten. Das muss sorgfältig abgewägt werden.
Bastian, vielen Dank. Das verspricht ein hoch interessanter Einführungskurs zu werden.
Weitere Informationen und Anmeldung unter „Kursangebote“.
Der Ganztageskurs „Einführung in die Akupunktur für Osteopathen“ zählt zum Rahmenprogramm der ordentlichen Mitgliederversammlung der hpO am 13. Oktober und ist daher für hpO-Mitglieder kostenlos. Nicht-Mitglieder können gegen Gebühr teilnehmen. Anmeldung unter contact@hpo-osteopathie.de.
Viele Mitglieder und Nichtmitglieder kennen Bastian von seinen GebüH-Kursen. Einen solchen Kurs wird Bastian bereits am 12. Oktober nachmittags in der hpO-Geschäftstelle halten. Infos und Anmeldung unter „Kursangebote“.
Bastian, du gibst am 13. Oktober einen Ganztageskurs zum Thema „Einführung in die Akupunktur aus osteopathischer Betrachtung“. Was haben Osteopathie und Akupunktur gemein?
Beides ist Heilkunde! Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht viel gemein zu haben scheinen, denn das eine wird mit den Händen praktiziert, das andere mit Nadeln und anderen Hilfsmitteln wie z.B. Moxakraut. In der Akupunktur nadeln wir Leitbahnen und Akupunkte, in der Osteopathie behandeln wir Funktionsstörungen. Aber beide Therapieverfahren können sich sinnvoll ergänzen und genau darum geht es in diesem Kurs.
Was befähigt dich, einen solchen Einführungskurs zu halten?
Ich habe im Jahr 2000 sechs Monate in Xi'an, China gelebt, um Akupunktur an der Quelle zu lernen. Des Weiteren habe ich die Akupunktur AG an der Universität zu Lübeck mitbetreut und war 2013 Mitveranstalter und Dozent der ersten International Summerschool of Acupuncture, in der Medizinstudenten aus aller Welt die Grundlagen der Akupunktur beigebracht werden. Während meines Medizinstudiums habe ich dann noch eine Ausbildung bei der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur gemacht, da das chinesische Zertifikat hier nicht anerkannt wurde. Außerdem habe ich eine umfangreiche Ausbildung in den chinesischen Kampfkünsten Kung Fu und Taiji genossen. Dort wird neben den Bewegungsabläufen auch ein großer Wert auf die Heilkunde gelegt. So können die Akupunkte z.B. genutzt werden, um jemandem gezielt kampfunfähig zu machen oder um ihm wieder auf die Beine zu helfen.
Seit meinem Aufenthalt in China wende ich die traditionelle chinesische Medizin neben der Osteopathie in meiner Praxis an.
Was lernen Teilnehmer in deinem Einführungskurs?
Erst einmal die Grundlagen: Was sind Leitbahnen, welche Bedeutung haben sie, was ist ein Akupunkt, gibt es ein morphologisches Korrelat, wie funktioniert Akupunktur physiologisch? Und natürlich: Was und wo sind die wichtigsten Akupunkte?
Nach der Theorie werden wir viel praktisch machen, denn am Besten kann man Akupunktur „erfahren“. Neben spielerischen Übungen werden die Teilnehmer auch nadeln können und genadelt werden; zumindest diejenigen, die wollen. Man kann auch wunderbar statt der Nadel die Hände benutzen, um Akupunkte zu behandeln, z.B. mit Akupressur oder Tuina (chinesische Massage). Und mit den Händen kennen sich Osteopathen ja bestens aus.
Viele Therapeuten mögen sich für Akupunktur interessieren, aber nur wenige Akupunktur auch erlernen wollen. Was haben die von deinem Einführungskurs?
Mir persönlich ist das „Warum“ immer wichtig. Mit den Grundlagen aus diesem Kurs versteht man die Funktionsweise der Akupunktur und kann somit eine bessere Empfehlung abgeben, ob diese Art der Therapie für den Patienten geeignet ist. Gerade wenn wir mit unseren osteopathischen Techniken bei Patienten nicht weiter kommen, müssen wir Alternativen kennen und weiterempfehlen können.
Du selbst praktizierst Akupunktur neben der Osteopathie. Wie läuft das konkret in deiner Praxis ab? Wann wendest du das eine, wann das andere an?
Das hängt von vielen Faktoren ab. Im Endeffekt ist es immer eine Einzelentscheidung. Wenn Patienten zum Osteopathen gehen, erwarten sie nicht, dass dieser auch nadelt oder Injektionen vornimmt. Ich sehe mich aber auch nicht als Osteopath, sondern als Heilpraktiker. Und gottseidank stehen uns mehrere Heilkundeverfahren zur Auswahl. Osteopathie ist kein Allheilmittel und sie hat ihre Grenzen. Es gehört einfach zu meiner praktischen Erfahrung, dass ich bei manchen Indikationen mehr Erfolg in den Behandlungen habe, wenn ich akupunktiere oder mehrere Techniken gleichzeitig anwende, statt „nur“ osteopathisch zu arbeiten.
Das Wichtigste ist hier die Aufklärung des Patienten. Akupunktur ist viel invasiver als Osteopathie, ich verletze das Gewebe des Patienten. Das muss sorgfältig abgewägt werden.
Bastian, vielen Dank. Das verspricht ein hoch interessanter Einführungskurs zu werden.
Weitere Informationen und Anmeldung unter „Kursangebote“.
Der Ganztageskurs „Einführung in die Akupunktur für Osteopathen“ zählt zum Rahmenprogramm der ordentlichen Mitgliederversammlung der hpO am 13. Oktober und ist daher für hpO-Mitglieder kostenlos. Nicht-Mitglieder können gegen Gebühr teilnehmen. Anmeldung unter contact@hpo-osteopathie.de.