Osteopathie bei Autismus

Ein neuer Fachbeitrag ist ganz aktuell veröffentlicht worden: Sandra Puchers mehrseitiger Artikel über „Autismus in der osteopathischen Praxis“.
 
hpO-Mitglied Sandra Pucher, osteopathisch arbeitende Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Mammendorf nahe München, bezeichnet darin die Definition der WHO von Autismus als „traditionell“ und die von der WHO vorgenommene Einteilung in diverse Autismus-Typen als „etwas überholt“:
 
„Heute geht man vermehrt dazu über von einem autistischen Spektrum zu sprechen (Autismus-Spektrum-Störung, kurz ASS), wobei viele Autisten sich keineswegs als „gestört“ empfinden und daher lieber von der sogenannten Neurodiversität sprechen, sich als „neurodivers“ empfinden, während sie die Nicht-Autisten als „neurotypisch“ bezeichnen.(...)
  
Autisten besitzen eine besondere Art und Weise die Welt zu sehen und diese Sicht der Dinge verdient Aufmerksamkeit und sollte nicht nur pathologisiert, sondern vielmehr unterstützt werden. Und genau darin liegt auch das Ziel einer konstruktiven Behandlung. Unsere Gesellschaft, Arbeits- und Freizeitwelt ist immer noch stark auf den neurotypischen Menschen ausgerichtet, so dass ein unvoreingenommener, offener therapeutischer Blick eine wertvolle Hilfe auf dem Weg der Selbstfindung darstellen kann.(...)
 
Was kann die Osteopathie hierbei konkret leisten? Dazu Sandra Pucher in ihrem Beitrag:
„Gerade die Osteopathie verfolgt ihrerseits einen funktionalen Ansatz. Sie sucht das Gesunde, um es zu stärken, statt das Erkrankte zu sehen und folgt damit dem Grundsatz der Salutogenese. Dies ist hervorragend geeignet, um Autisten im Prozess der Selbstfindung zu unterstützen. Es gibt kein normatives Falsch oder Richtig, sondern das Funktionieren eines Systems ist ausschlaggebend.“
 
Und weiter:
„Die Osteopathie bietet umfangreiche Möglichkeiten auf das Nervensystem, den Hormonhaushalt, Muskeltonus, Herzkreislaufsystem, Atemmechanik und innere Organe einzuwirken und die Folgen von chronischem Stress sanft und dennoch effektiv zu behandeln, ohne die Individualität und Integrität des Patienten in Frage stellen zu müssen. Gerade für Patienten, denen die Sprachkommunikation schwerfällt, kommt die Osteopathie mit sehr wenig Worten aus und kann sich im Zweifelsfall auf das Fühlen stützen.“
 
Der Artikel von Sandra Pucher ist im aktuellen November-Heft 11 des Naturheilkunde Journals, Fachmagazin für Naturheilkunde, erschienen.
 
Pucher ist Mitglied im hpO-Redaktionsteam, das den monatlich erscheinenden Newsletter OSTEOPATHIE verfasst. Den Newsletter können Patienten und Interessenten über die hpO-Website kostenlos abonnieren.